Wenn es ein Gen gibt, das für Lebensfreude und Feierlaune verantwortlich ist, dann haben die Kölner mehrere davon mitbekommen. Denn die Kölner scheinen das Leben grundsätzlich positiv zu nehmen und wer in Köln ist, kommt nun einmal nicht um den Karneval, Kölsch und natürlich den Kölner Dom herum. Doch auch in Bezug auf Handel und Messeveranstaltungen sind die Kölner international gut aufgestellt. Die Messe in Köln hat eine bewegte Geschichte, die mit einem berühmten Schirmherrn ihren Anfang nahm.
Die Messe in Köln hat eine bewegte Geschichte, die mit einem berühmten Schirmherrn ihren Anfang nahm. Auf Vorschlag des Kölner Oberbürgermeisters und späteren Bundeskanzlers Konrad Adenauer wurde die Messegesellschaft gegründet und am 1. April 1922 der Gesellschaftsvertrag der Kölner Messegesellschaft m.b.H. unterzeichnet. Der Unternehmenszweck war die Förderung von Handel, Industrie und Handwerk durch Veranstaltung dauernder sowie vorübergehender Messen.
Die erste Messe in Köln eröffnet bereits am 11. Mai 1924. Der Andrang war groß: Von 13.000 Aussteller-Anmeldungen konnten nur 3.000 berücksichtigt werden. Die Messe war zunächst als Musterschau konzipiert, auf der sämtliche Branchen vertreten waren. Schwerpunkte bildeten dabei Hausrat- und Eisenwaren, Möbel und Textilien. Die Frühjahrsmesse war dabei die erste von acht Veranstaltungen im ersten Messejahr. Mit der Ausrichtung der Westdeutschen Funkausstellung, die Anfang 1926 stattfindet, entwickelte sich das Unternehmen von der reinen Messe zum Veranstalter von Messen und Ausstellungen.
Tatsächlich gelang es der Kölner Messe, die Internationale Automobilausstellung (IAA) für Lastkraftwagen und Spezialfahrzeuge im Mai 1927 nach Köln zu holen. Das Interesse aus dem In- und Ausland war immens und die Kölner sind dementsprechend stolz auf den Erfolg ihrer Schau. Doch die Ausstellung bleibt ein einmaliges Ereignis in der Geschichte der Messegesellschaft.
Die erste Nachkriegsmesse vom 14. bis 16. September 1947 wird gleich ein großer Besuchererfolg und bedeutet auch einen Neuanfang. Mit frischen Ideen starten die Messen nach dem Krieg in ein neues Zeitalter. Die Sparten Haus- und Wohnbedarf sowie Textilien auf den Frühjahrs- und Herbstmessen gewinnen zunehmend an Gewicht. Da das Interesse stetig wächst, gibt es bald eine eigenständige Möbelmesse: Nierentische, „Rundeck“-Sofas, Club- sowie Cocktail-Sessel aus Samt, dazu Wohnzimmertische, die sich per Handkurbel in der Höhe verstellen lassen oder die Resopal-Küchenschränke in den schönsten Pastelltönen prägen Ende der 1940er bis Ende der 1950er Jahre die Einrichtung im Nachkriegs-Deutschland. Im Januar 1949 werden diese Errungenschaften modernen Designs erstmals von rund 300 Ausstellern in den Messehallen Köln präsentiert.
Die Photo- und Kino-Ausstellung photokina findet im Mai 1950 zum ersten Mal statt. Fachpublikum und Öffentlichkeit bekommen Einblicke in die neuste Technik der Fotografie und das Konzept von damals geht bis heute auf: Alle zwei Jahre strömen die Besucher seither nach Köln. Die Leitmesse rund um die Fotografie lockt heute Gäste aus mehr als160 Ländern. Mit der „Baby“ findet 1960 die erste Messe für den Nachwuchs in Köln statt. Aus ihr entwickelt sich die heutige Kind + Jugend, die internationale Leitmesse für Baby- und Kleinkindausstattung. Mit der Children’s Fashion Cologne gibt es seit 2012 erstmals sogar eine eigenständige Kindermodemesse in Köln.
Am 16.01.2006 wird die neue Koelnmesse pünktlich zur internationalen Möbelmesse imm cologne eröffnet. In nur 16 Monaten Bauzeit sind vier neue Messehallen mit neuem Congress-Centrum und Eingangsbereich entstanden. Die Arbeiten am Gelände enden im Sommer 2006 mit der Fertigstellung des neuen Messeingangs Süd, der die Hallen direkt an den ICE-Bahnhof Köln Messe/Deutz anbindet. Mit insgesamt elf Hallen und nunmehr 284.000 m² Ausstellungsfläche hat Köln mittlerweile das fünftgrößte Messegelände der Welt.
Auch die Zahl der Veranstaltungen können sich sehen lassen: Jährlich rund 80 Messen, Ausstellungen, Gastveranstaltungen und Special Events in Köln und den wichtigsten Märkten weltweit sowie 2.000 Kongresse locken etwa 2,6 Millionen Besucher aus über 200 Ländern sowie 47.600 ausstellende Unternehmen aus 123 Ländern. 2013 erzielte die Koelnmesse einen Rekordumsatz von mehr als 280 Mio. Euro.
Und es geht noch weiter: Am 10. Januar 2019 erfolgte die Grundsteinlegung für die neue Halle 1plus und damit zugleich der Startschuss für die erste Neubaumaßnahme auf dem Messegelände.