Die Fashion Week in Deutschland startete 2007 mit ihren Shows in Berlin. Zur selben Zeit präsentieren seit 2007 unzählige Marken ihre Kollektionen in einer eigenen Location bei der sogenannten „Mercedes-Benz Fashion Week“. Sie ist ein Teil der Modewoche mit dem Autohersteller als Hauptsponsor. Ob diese künftig auch in Frankfurt zu sehen sein wird, bleibt noch offen. Fest steht aber, dass Frankfurt ab 2021 zum neuen Hotspot der Fashion- und Lifestyleszene und zur neuen internationalen Fashionmetropole wird. Die internationalen Besucherinnen und Besucher blieben ihrer Modewoche in den vergangenen 13 Jahren treu und sie werden künftig in die hessische Landeshauptstadt pendeln, um die neusten Trends auf dem Catwalk live mitzuerleben. Berlin macht Mode und behauptete sich als Modestadt neben Paris, Mailand, London und New York. Die neue Fashion Week in Frankfurt will da mithalten. In ihren Anfängen gab es teilweise große Präsentationen von Marken wie Hugo Boss und einen ziemlich vollgepackten Kalender mit mehr als 50 Schauen. Zuletzt wurde die Modewoche aber auf drei Tage angesetzt. Das brachte pro Saison rund 70.000 Besucher. Wie das in Frankfurt aussehen wird, man darf gespannt sein. Denn die tausenden interessierten Besucher strömen dann zusätzlich zu den vielen Touristen in die Stadt.
Bei der Fashion Week pulsiert das globale, modische Herz. Alles, was in monatelanger, mühsamer Arbeit in Ateliers an Nähmaschinen und an Schneiderpuppen entstanden ist, erblickt hier zum ersten Mal das Licht der Welt. Dementsprechend sind auch die Aufregung und die Erwartungen groß. Sich von den neuesten Trends inspirieren lassen und networken: Die Designer, Coutoriers, Models, kreative Köpfe – kurz alle Modeschaffenden - treffen sich in den Fashion Metropolen, um künftigen Laufstege und Schaufenstern zu gestalten. Doch wie lange gibt es die Fashion Week eigentlich schon?
Kaum zu glauben, aber schon seit dem 19. Jahrhundert reisten Designer, Einkäufer und alle Modeinteressierte nach Paris, um sich die neuesten Kreationen der edlen Couturiers anzuschauen. Auch damals stellten Models die neuesten Trends aus der Modewelt vor. Anfang des 20. Jahrhunderts zogen Boutiquen und Kaufhäuser im weit entfernten New York nach und veranstalteten auch eigene Modeschauen. Der Zweite Weltkrieg brachte die Modewelt in Paris erstmal zum Erliegen. 1943 wurde deshalb in New York das Modeevent Press Week organisiert, bei dem ausschließlich amerikanische Mode von talentierten, inspirierenden Modedesignern präsentiert wurde. Diese Veranstaltung wurde dann bald zur New York Fashion Week umbenannt und zum großen Erfolg. Modezeitschriften zeigten nun mehr amerikanische Mode. 1945 zog die „Chambre Syndicale de la Haute Couture“ in Frankreich nach und organisierte eine eigene Schau für die Vorstellung aktueller Mode-Kollektionen – die spätere Paris Fashion Week war geboren. Mailand folgte dann 1958, London 1984. Berlin hatte seit 2007 seine eigene Fashion Week für Design „Made in Germany“. Nun gibt sich Frankfurt am Main ab 2021 die Ehre.
Und das ist auch gut so, denn Frankfurt bietet einiges, um eine erfolgreiche Fashion Week zu veranstalten. Die Stadt hat eine gute Verkehrsanbindung, ist multi-kulturell und ihre Bürger vielsprachig – was auch der Börse und dem Bankenviertel geschuldet ist. Zudem finden sich in der Goethestraße viele edle und exquisite Boutiquen der bekanntesten internationalen Marken und Luxus-Brands. Die kaufkräftige Kundschaft ist also vorhanden, Influencer, Modeblogger und Fashionistas aber auch junge Designer, die die Konzeption und Umsetzung der ersten Frankfurt Fashion Week im Sommer 2021 mitgestalten könnten, ebenfalls. Die Messe-Stadt Frankfurt freut sich auf ihre erste Modewoche.